Um die „Coronapause“ zu überbrücken und die spielfreie Zeit etwas aufzulockern, versuchen wir wöchentlich ein „Interview“ mit Vereinsmitgliedern, SpielerInnen, Trainern, Schiedsrichtern, Freunden und Fans unseres Vereins durchzuführen.

Den Anfang macht unser Vorstand Wolfgang Brünnler. Was beschäftigt ihn in dieser Zeit und wie geht er damit um? Das Interview wurde von Jenny Wannemacher geführt.

 

Hallo Wolfgang, vielen Dank, dass du dir die Zeit nimmst um mit uns ein kurzes Gespräch zu führen. Erstmal das wichtigste vorweg: wie geht es dir und deiner Familie?

Wir sind gesund bzw. wir fühlen uns gesund, keine Anzeichen von Corona, also alles im  grünen Bereich und so soll es bleiben

 

 

Aktuell ruht im ganzen Bundesgebiet auf allen Sportplätzen der Ball. Wie fühlt es sich für dich an?

Wie ein Entzug von etwas Gewohntem. Richtig unnatürlich, eine tolles Sportgelände ohne jegliche sportlichen Aktivitäten. Der sonntägliche Gang zu Heim- oder Auswärtsspielen, einfach weg. Da muss man sich plötzlich für gewisse Zeiten neu organisieren, aber wie ein bekannter saarländischer Politiker mal sagte, es gibt nichts Schlechtes, das nicht auch für etwas gut ist.

Denn noch kann ich die freigewordenen Zeiträume mit alternativen Tätigkeiten gut kompensieren. Und meine Frau hat angemerkt: „geht also doch, ein Leben ohne Sportverein……. (ohne Kommentar meinerseits).

Aufgrund einer Verfügung der Landesregierung mussten alle Sportstätten geschlossen werden. Auch unser schönes Sportgelände ist demnach auch davon betroffen. Welche Maßnahmen wurden bei uns getroffen? Hält sich die Bevölkerung auch an das Betretungsverbot?

Wir haben wie sicherlich viele Vereine das Gelände abgesperrt und mit Plakaten auf die erforderliche Sperre gem. Allgemeinverfügung hingewiesen. Bis auf wenige Ausnahmen bei Jugendlichen, hatten wir keine Probleme mit der Sperre. Nach entsprechender Belehrung der Jugendlichen waren diese allerdings auch einsichtig, zumindest bis zum heutigen Zeitpunkt.

Leider wird unser Sportgelände immer wieder von Uneinsichtigen malträtiert, die eine andere Sicht zu Dingen wie Vereinseigentum haben, dies ist aber nicht auf die „Coronazeit“ begrenzt.

Für Vereine, die von einem intakten Vereinsleben lebten, ist es momentan keine einfache Zeit. Was beschäftigt dich aktuell als Vorstand?

Das Vereinsleben besteht aus Gemeinsamkeit und Gemeinschaftlichkeit, dies bleibt derzeit alles auf der Strecke. Die Treffen, die Gespräche, die gemeinschaftlichen sportlichen Aktivitäten. Auch geplante Renovierungsmaßnahmen auf dem Sportgelände, die nur gemeinschaftliche getätigt werden können. Und Unterredungen mit Spielern zur Kaderplanung für die nächsten Saison sind derzeit weitestgehend auf Eis gelegt.

Die Kardinalfrage ist, ob wir nach Corona wieder zur (alten) Normalität zurückfinden werden und in welchem Zeitraum dies sein wird.

Aktuell sehen wir mit Sorge, dass neben den Spieleinnahmen auch die Erträge aus Pachtverträgen wegbrechen, geplante sportliche Veranstaltungen bereits abgesagt werden mussten und auch hier die entsprechenden Erträge fehlen werden. Nicht, dass ich mir um die Existenz unseres Vereins Sorge machen müsste, die SVE ist letztes Jahr 100 Jahre alt geworden und hat in dieser Zeit wahrhaft viele Krisen bewältigen müssen. Dennoch wird diese Krise zu einer erneuten Herausforderung für den Verein werden.

Viele Optionen für eine Fortführung oder Abbruch der aktuellen Spielzeit werden zurzeit diskutiert. Wie stehst du dazu?

Ein Abbruch der Saison ist für mich die letzte Option, noch stehen uns die Monate Mai bis m.E. sogar Juli für die Abwicklung der Saison zur Verfügung, selbst wenn die Saison in die Sommerferien reichen würde und familiären Planungen zu wieder läuft. Wir haben eine außergewöhnliche Situation, da bleibt die Normalität nun eben auf der Strecke. Letztlich würde allerdings ein Saisonabbruch unseren Verein in Bezug auf das Saisonergebnis nicht wirklich tangieren. Mit dem Abstieg haben wir nichts zu tun und mit dem Aufstieg wollen wir dieses Jahr nichts zu tun haben. Für unseren scheidenden Trainer und einige Spieler, die aufhören bzw. den Verein verlassen, würde ich mir ein anderes Saisonende wünsche.

Aber das grundsätzlich Bedauerliche ist der eigentliche Ausfall der sportlichen Aktivitäten an sich.

Kommen wir nun zu einem kleinen Rückblick der bisherigen Saison 2019/2020. Wie hast du die schon gespielten Spieltage erlebt?

Aus der Verbandsliga kommend, mussten wir uns in der Landesliga zuerst mal wieder zurechtfinden. Gegen den Absteiger will bekanntlich jeder punkten. Und wir haben alles erlebt, himmelhochjauchzend (Bierbach) bis schmerzlich betrübt (Erbach). Nichts desto trotz stehen wir nach den 2 Spielen nach der Winterpause mit 29 Punkten auf dem  7. Tabellenplatz, 10 Punkte unter dem Tabellenersten. Damit kann ich derzeit sehr gut zufrieden sein, zumal wir erst in der Winterpause damit begonnen haben, unseren nach der Verbandsliga dünn gewordenen Kader wieder zu ergänzen.

Nachdem unser langjähriger Trainer Almir Delic verkündet hatte, unseren Verein am Ende der Saison 2019/2020 zu verlassen, wurde mit Lars Knobloch für die kommende Saison ein neuer Trainer verpflichtet. Wie kam der Kontakt zu Stande?

Trotz 5 Jahren erfolgreicher Zusammenarbeit war klar, dass eine Neuorientierung für beide Seiten anstand. Solche Überlegungen, wenn sie denn geboren sind, werden sehr schnell „mobil“. Bereits vor der offiziellen Info der Öffentlichkeit bzgl. der Beendigung der Zusammenarbeit von Almir Delic und der SVE wurden wir bereits vorstandsseitig bzgl. einer erneuten Trainerneuverpflichtung angesprochen. Wir erhielten in diesem Zusammenhang einige Empfehlungen und auch Vermittlungsangebote. Lars Knobloch ist und war dem Großteil des Vorstandes aus seiner erfolgreichen aktiven Zeit sehr gut bekannt. Die SVE hat schmerzliche Erinnerungen an ein Spiel gegen Kleinottweiler z.B., bei dem uns Lars fast im Alleingang abgeschossen hatte.  Wir sind überzeugt, dass wir mit Lars für die Neuausrichtung unserer Aktiven den richtigen Partner gefunden haben.

Vielen Dank für das Gespräch. Was gibst du unseren vielen Spielerinnen/Spielern, Trainern, Schiedsrichterinnen und Schiedsrichtern, ehrenamtlichen Helfern und allen treuen Freunden der Spielvereinigung Einöd-Ingweiler in dieser Zeit mit auf den Weg?

Geduld bewahren, Verständnis zeigen und haben für die derzeitigen Entscheidungen unserer Politik, wir haben wie schon an anderer Stelle gesagt, eine Sondersituation, mit der man erst lernen muss, umzugehen. Und Zuversicht auf ein hoffentlich baldiges Ende. Also bleibt zu Hause (soweit es geht) und gesund.

Dem können wir uns nur anschließen! Bleibt gesund und bis zum nächsten Interview.

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