Der Fußball-Saarlandliga brechen die Vereine weg.
 
Bereits vor der vergangenen Saison hatte die SG Saubach ihre Mannschaft wegen fehlender Perspektiven zurückgezogen. Im Vorjahr musste die DJK Bildstock ankündigen, dass man zur Saison 2017/2018 in der Kreisliga A einen Neustart begehen muss, ein Verkauf des Startrechts an den 1. FC Saarbrücken II scheiterte. Jetzt steht mit dem SC Friedrichsthal bereits der erste Absteiger fest; der Verein sieht sich nach dem Tod seines langjährigen Sponsors nicht mehr in der Lage, die Kosten für den Spielbetrieb zu stemmen.
 
Nun droht mit dem SV Bübingen einem zweiten Verein, seine Mannschaft aus finanziellen Gründen zurückziehen zu müssen. Der Saarbrücker Club denkt darüber nach, seine Mannschaft vom Spielbetrieb der höchsten saarländischen Amateurliga abzumelden. Der SVB hat erhebliche finanzielle Probleme und wie jetzt bekannt wurde, kommen noch weitere Steuerforderungen auf die Bübinger zu. Bei einer Vorstandssitzung unter der Woche ist zwar noch keine endgültige Entscheidung gefallen, doch wie aus Vorstandskreisen zu hören war, wird der SV Bübingen am Montag dem Saarländischen Fußballverband den Rückzug mitteilen.
 
Gerade der enge Abstiegskampf in der Saarlandliga wird also auch in dieser Saison von einem oder sogar mehreren Rückzügen beeinflusst werden. Selbst der Tabellenzehnte des SV Bübingen hat dort nur vier Zähler Vorsprung auf einen Abstiegsplatz. Damit ist fast die halbe Liga zur Winterpause im Abstiegskampf. Der Abstiegskampf wird auch aufgrund der Konstellation in der Oberliga zusätzlich angeheizt: Voraussichtlich wird es diese Saison – trotz des Friedrichsthaler Rückzuges – mehr als einen sportlichen Absteiger geben. Mit dem SV Saar 05 Saarbrücken Jugend, dem FV Eppelborn und dem FV Diefflen sind in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar gleich drei saarländische Clubs in allerhöchster Abstiegsnot. Steigt einer dieser Vereine ab, müssen neben dem SC Friedrichsthal noch zwei weitere Mannschaften aus der Saarlandliga absteigen. Wären es am Ende gar drei saarländische Oberliga-Absteiger, müssten neben Friedrichsthal sogar noch vier weitere Vereine absteigen. Voraussetzung in beiden Fällen: der Tabellenzweite der Saarlandliga steigt nicht in der Relegation in die Oberliga auf.
 
Doch nicht nur in der Saarlandliga gibt es finanzielle Probleme. In der Landesliga Ost musste der SV Beeden seine zweite Mannschaft abmelden, da in der Winterpause nach und nach immer mehr Spieler den ambitionierten Landesligisten verlassen haben. Aussage des 1. Vorsitzende Reinhard Bachmann dazu:  „Wir waren einfach nicht mehr bereit, die überzogenen finanziellen Forderungen von Spielern zu erfüllen“. Wie bekannt sein dürfte, ist ein Tross von 11 Beeder Spielern in Richtung Genclerbirligi Homburg weiter gezogen, weitere 9 Spieler haben sich anderen Mannschaften angeschlossen.
 
In welche Richtung will sich der Amateurfußball weiter entwickeln? Die Zeiten, dass Mannschaften für eine Kiste Bier und ein „Kabinenfest“ Fußball gespielt haben, sind lange vorbei. Geld regiert die Welt und für die schönste Nebensache der Welt bleibt nichts unversucht.  Aber wer trägt hier die „Schuld“? Sind es die Vereine selbst, die, für eine Klasse höher spielen zu können, Unsummen von Geld ausgeben oder liegt es an den Spielern, die das Geld gerne annehmen bzw. auch fordern?
 
Ich verweise hier auch gerne auf einen Artikel von Marc Schaber, Admin von scbonline, der die Problematik auch trefflich zu Papier gebracht hat.
 

 

 

 

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