Hallo Lukas, eine große Anzahl deiner Mannschaftskollegen wünschten sich ein Interview mit Dir. Der Bitte kommen wir natürlich sehr gerne nach. Zuerst einmal: wie geht es Dir und deiner Familie?

Mir geht es gut, auch meine Familie kam bisher gesund durch diese schwierige Zeit. Dennoch muss ich sagen, dass ich den Fußball doch sehr vermisse.


Du bist seit der D-Jugend bei uns im Verein und mittlerweile zu einer festen Größe in der Mannschaft geworden. Welche Erinnerungen hast Du an die SVE-Jugend?

Ich bin seit der D-Jugend im Verein. Mein persönliches Highlight in der Jugend war die Meisterschaft mit der A-Jugend 2016. Das war ein schöner Abschluss der Jugend. Damals waren wir eine echt geile Truppe. Mit einem Großteil der Mannschaft bin ich noch heute befreundet.

 

 


Blicken wir einmal auf deine junge Aktivenkarriere zurück. Als echtes Einöder-Eigengewächs hast Du dabei auch schon einiges erlebt. Was war dein schönstes SVE-Highlight?

Das absolute Highlight war natürlich das gewonnene Aufstiegsspiel 2018. Wenn ich an dieses Spiel und diesen Tag zurückdenke bekomme ich immer wieder Gänsehaut. Es waren so unfassbar viele Fans von uns bei diesem Spiel dabei, der Wahnsinn. Die ganze Saison war natürlich außergewöhnlich, aber dieser Tag des Relegationsspiels gehört zu den schönsten in meinem Leben. Ein Dank geht da natürlich auch an unseren Torwart Manuel Becker, der in diesem Spiel absolut außerirdisch parierte und uns besonders am Anfang im Spiel gehalten hat. Auch möchte ich mich bei unserem Edel-Fan & Driftprofi Marc Leisering bedanken, der während des Torjubels im Relegationsspiel einen absolut waghalsigen Stunt an der Seitenlinie vorführte.

Deine starken Leistungen sind auch anderen Vereinen nicht verborgen geblieben. Dennoch hast Du dich trotz Angebote von höherklassigen Vereinen für einen Verbleib bei uns entschieden. Was sind deine Gründe dafür?

Ich bin generell einfach kein Typ, der jede Saison bei einem anderen Verein spielen möchte, nur um dann möglicherweise ein, zwei Klassen höher spielen zu können. In Einöd sind mir über die Jahre so viele Menschen ans Herz gewachsen, dass es mir sehr schwer fallen würde, zu einem anderen Verein zu wechseln. Generell sind wir einfach ein durchweg verrückter Haufen, im positiven Sinne natürlich. Der Kern der Mannschaft spielt jetzt schon einige Jahre in der Konstellation, das schweißt einen natürlich zusammen.


Mittlerweile hört man immer wieder die „Fangesänge“ Kopfball-Schmidt, demnach hast Du seit kurzem einen neuen Spitznamen.Wie kam es dazu?

Den Spitznamen hab ich seit unserer letzten Kerb. In meiner bisherigen Zeit bei der SVE war ich nicht fürs Tore schießen bekannt gewesen. Dafür durfte ich mir schon einige Sprüche anhören. Der Toptorjäger unserer 2. Mannschaft Claudio (Ian Andres) schloss vor dem Kerwespiel gegen Walsheim eine Wette mit mir ab, dass er im Gegensatz zu mir beim Kerwespiel treffen würde. Nun kam es wie es kommen musste, nach einer butterweichen Flanke unseres El Capitan Ferdi platzierte ich das Leder per Kopf im Winkel. Daraufhin folgte eine Mischung aus purer Freude und absoluter Fassungslosigkeit unserer Ultras. Es war schließlich auch das wichtige 1:0 in einem bis dahin durchwachsenen Spiel. Bei jedem weiteren Standard für uns stimmten die bis dahin absolut nüchternen Ultras immer wieder „Kopfball-Schmidt, Kopfball-Schmidt“ an. Kleine Bemerkung meinerseits: unverständlicherweise musste der Topstürmer der 2. Mannschaft Claudio, das ganze Spiel von der Bank betrachten. Somit hatte ich natürlich eindeutig diese Wette gewonnen.

 

 

 

Interessant. Nun wissen wir auch wie Dein Spitzname zustande kam. Dank der CoVid-19 Pandemie sind wir alle mal wieder zu einer Pause gezwungen worden. Auf allen Sportplätzen ruht der Ball, jetzt heißt es Alternativbeschäftigungen suchen. Hast Du etwas als Alternative gefunden? Wie beschäftigst Du dich jetzt in deiner Freizeit?

Der Fußball fehlt mir natürlich extrem, nicht nur das Spielen an sich, sondern auch die sozialen Kontakte die damit verbunden sind. Da ein Großteil unserer Mannschaft an der Konsole aktiv ist, haben wir eine zusätzliche Gruppe eröffnet und eine gute Möglichkeit gefunden, regelmäßig in Kontakt zu bleiben. Durch diese neuen Trainingsreize kamen auch ungeahnte Stärken zum Vorschein. Wenn ich daran denke, wie unsere Allzweckwaffe Dominik Jost die PS4 bedient, geht mir mein Herz auf. Auch Lars Pirmann hat eine Freizeitbeschäftigung gefunden, welche nicht ganz so seine strapazierten Knochen belastet.

Das hört sich doch schon mal gut an, in der Hoffnung auch, dass Lars uns demnächst hoffentlich wieder fit zur Verfügung steht und keine weiteren Verletzungen mehr dazukommen. Keiner weiß, wann es wieder losgeht. Wie hältst Du dich fit? Gibt es einen Trainingsplan vom Trainer über die Pause?

Einen Trainingsplan vom Trainer gibt es nicht, da muss jeder eigenverantwortlich arbeiten. Aber sowie ich unsere Truppe kenne, wird das von jedem äußerst gewissenhaft getan. Für die Langzeit-Verletzten ist dies natürlich auch eine gute Gelegenheit, nochmal auf 100 % zu kommen.

Als angehender Polizeikommisar gehst Du gerade auch in dieser Zeit, sowie einige andere Personen aus unserem Verein, einem wichtigen Beruf nach. Wie sieht so dein Arbeitsalltag aus?

Da ich mich bis Mai noch im dualen Studium bei der rheinland-pfälzischen Polizei befinde, werden die Inhalte natürlich in der aktuellen Lage hauptsächlich digital vermittelt. Also bin ich die meiste Zeit Zuhause und nehme an den Online-Vorlesungen teil. Ende des letzten Jahres hab ich meine Bachelorarbeit fertig gestellt, somit ist die letzte Hürde nur noch die Abschlussprüfung.

Kommen wir nochmal kurz aufs sportliche Zurück. Hast Du sportliche Vorbilder?

Sportliche Vorbilder habe ich einige, aber ein Vorbild aus unserer 1. Mannschaft ist natürlich MOHMAED DIAKITE! Wie er den Ball streichelt ist eine absolute Augenweide und stellt mich im Training vor unvorhersehbare Schwierigkeiten.

Zum Schluss noch einen kleinen Ausblick in die Zukunft: welche Ziele verfolgst Du und was möchtest Du noch mit unserem Verein erreichen?

Ich würde nochmal gerne mit unserer SVE aufsteigen, um das ganze Spektakel noch einmal zu erleben. Ich denke auch, dass wir das mit ein, zwei zusätzlichen Spielern erreichen könnten. In unserer aktuellen Truppe steckt unheimlich viel Talent.

Vielen Dank für das lustige und doch sehr ausführliche Interview. Wir drücken Dir jetzt schon für Deine Abschlussprüfung ganz fest die Daumen und hoffen natürlich, dass wir uns bald gesund und munter wieder auf Sportplatz sehen. Bis dahin bleib gesund.

Zum Schluss haben wir auch mit Lukas das Entweder – Oder- Spiel gespielt. Seine Antworten findet ihr hier:


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