Am Freitag, den 26. August ergoß sich über die Ortsteile Einöd – Ingweiler-Schwarzenacker ein Sturzregen, der nach späteren Angaben der Meteorologen in wenigen Stunden die Gesamtmenge an Niederschlagswasser des Monats August aus früheren Jahren übertraf. Straßen verwandelten sich in Sturzbäche ( Im Wieschen, Am Ohligberg, Kanelgrund und Traubenberg, Karl-Leibrock-Straße um nur einige aufzuzählen)  und führten Unmengen von Schlamm und Geröll mit sich.

Unzählige Keller und tieferliegende Wohnräume in Straßennähe wurden durch das Oberflächen- oder  Druckwasser aus den absolut überfüllten Kanälen geflutet. Selbst das Teilstück unserer Autobahn A 8 musste ab den Ab- und Auffahrten  Limbach bzw. Einöd in Richtung Zweibrücken bzw. Homburg beiderseits vollständig w/ Überflutung gesperrt werden. Unsere Feuerwehr im Dauereinsatz. Ein Chaos und tiefe Betroffenheit bei vielen Betroffenen, sind wir doch in den vergangenen Jahren von derartigen Situationen weitestgehend verschont geblieben.

Auch unsere Spielvereinigung hat es dabei hart getroffen. Und der vorgenannte Freitag wird dem Verein nachhaltig in Erinnerung bleiben. Als sich gegen 18.00 Uhr der Starkregen in eine Sturzflut verwandelte,konnten Verantwortliche des Vereins  vom Sportheim aus nur noch tatenlos mit ansehen, wie sich über die beiden Sportgeländehänge kopf- und längsseits des Platzes Schlammmassen auf den Kunstrasen ergossen.

Tonnen von Wasser und Schlamm ergossen sich von den darüberliegenden Feldern auf den Platz, so dass dieser bis fast zur Hälfte überschwemmt und mit Schlamm bedenkt wurde. Auch um den Platz herum lief das Wasser sowie der Schlamm in Toiletten, Ballraum und Biergarten am Sportheim. Das angrenzende Gelände zum Aufwärmen und Vorbereiten stand vollständig unter Wasser.

Bereits am Freitagabend, noch während des nachlassenden Regens, konnte durch erstes Öffnen der Drainagen und Abflusskästen durch unseren Altvorstand Ralf Nickolaus, der dabei in knöcheltiefem Wasser kniete, ein Abfließen des Wassers erreicht werden. Das langsam ablaufende Wasser ließ den voraussichtlichen entstandenen Schaden bereits an diesem Abend vermuten.

Für den darauffolgenden Samstagmorgen wurde ein Arbeitseinsatz organisiert, um den Platz vom Schlamm und Dreck weitestgehend zu befreien und tatsächlich sind spontan 30 Mitglieder aus allen Abteilungen des Vereins dem Aufruf gefolgt, sei es Jugend, Aktive, Frauen, Vorstand, Schiedsrichter und unsere AG 61+ . Selbst unsere Kleinsten sowie auch unsere „ Alten „ mit Hermann Müller ( 86) und Dieter Reitnauer ( 79) vorweg, waren zur Stelle.

Auch benachbarte Vereine wie die SG Erbach mit Ihrem Vorsitzenden Julian Bay und weiteren Helfern waren zur Stelle.

Alle Helfer rückten mit Schubkarren, Schaufeln und sonstigem Geräte an, nur damit der erste grobe Schlamm abgetragen werden konnte, bevor die ang4eschlemmte Lehmschicht hart wurde. Ohne zu zählen wurden über 300 Schubkarren bewegt. Gegen 15 Uhr waren die Helfer dann im wahrsten Sinne des Wortes erschöpft, hatten aber die wichigste und per Hand zu leistende Aufgabe erledigt. Das Wort Danke für diese Helfer wird deren Einsatz dabei nur bedingt gerecht.

Am Sonntag darauf erfolgte dann die erste Bestandsaufnahme.

Es war erkennbar, dass ohne schweres Geräte kein Weiterkommen war und auch klar wurde , dass dieser Platz für längere Zeit in seiner Gesamtheit nicht mehr bespielbar sein dürfte, wenn auch Trainingsmöglichkeiten auf der intakten Hälfte denkbar waren. An diesem Sonntag wurden alle Verantwortliche von Stadt, Herstellerfirma Kunstrasen, Feuerwehr etc. so weit erreichbar, in Kenntnis gesetzt.  Viele waren allerdings durch die Erstberichterstattung auf unserer Homepage/ Facebook/Instagram bereits über das Schadensereignis und auch eigene Inaugenscheinnahme im Groben informiert.

Der Versuch des Bauhofes der Stadt am darauffolgenden Montag mit einem Reinigungswagen dem Schlamm zu Leibe zu rücken, schlug fehl, da das Gerät für den Platz letztlich zu schwer und auch der Boden aufgrund  der noch vorhandenen Durchnässung nicht befahrbar war. Dennoch konnte der Vorplatz damit zumindest vom zurückgebliebenen Sand gereinigt werden.   

Da der Rasenplatzhersteller Polytan aufgrund der wochenlangen Hitzeperiode zur granulatsbedingten Schadensbegrenzung bundesweit alle Kapazitäten im Einsatz hatte, konnte uns auch hier nur telefonische Unterstützung gegeben werden. Dabei wurde klar, dass erste Priorität die schnellste Beseitigung der Rückstände des Lehmschlamms aus dem Kunstrasen war. Und hier, liebe Mitglieder, kamen dann unsere Mannen aus der AG 61 + erneut wieder zum Einsatz. Um es kurz zu machen, die Bilder sprechen für sich, von Montag bis Samstag waren diese Mitglieder ununterbrochen im Einsatz und sorgten dafür, dass am Ende der Woche der Platz tatsächlich wieder bedingt bespielbar war und einen Anblick hinterließ, der manchen zum Staunen brachte, die den Platz acht Tage zuvor gesehen hatten. Unglaublich, war der allgemeine Tenor für die erbrachte Leistung.

Hier gilt unser Dank Mario Facco und Horst Reitnauer, die uns spontan und uneigennützig Gerätschaften ( Frontbürste und Frontlader)  zur Platzreinigung und zum Abtragen des tonnenschweren Lehmschlammes auf der Bepflasterung rund um den Platz in dieser Woche zur Verfügung gestellt haben. Und einen weiteren großen Dank gilt der Freiwilligen Feuerwehr Einöd mit Torsten und Christian, die mit Zustimmung des Wehrführers Nashan und der Genehmigung des Bürgermeisters Michael Forster dafür Sorge getragen haben, dass wir einen großen Teil des im Kunstrasen trotz Aufrauens und Abbürsten verbliebenen inzwischen getrockneten Lehmschlamm ausschwemmen konnten.

Nur durch diesen unermüdlichen Einsatz unserer Mitglieder konnte es vermieden werden, dass die Hälfte des Platzes erneuert werden muss ( die Erneuerung der Spieldecke hatte uns 2017 rd. 200.000,– € gekostet).

Lt. der inzwischen durchgeführten ersten Bestandsaufnahme durch die Firma Polytan kann der Schaden für unseren Verein auf voraussichtlich unter € 10.000,– begrenzt werden. Leider steht hier keine Versicherung parat zur Schadensminderung und unser Verein steht nunmehr vor der schwierigen Aufgabe, diese finanzielle Belastung zu tragen, zumal erst vor Wochen eine durch die Firma Polytan durchgeführte Kunstraseneinigung sowie eine Neukultivierung des um den Platz gelegenen Geländes den Verein neben den unzähligen freiwilligen Arbeitsstunden mehr als 6.000 Euro gekostet hatte.

 Derzeit prüfen die Verantwortlichen, inwieweit der Verein freiwillige finanzielle Unterstützung für die Bewältigung dieser Mammutaufgabe von dritter Seite erhalten könnte. Auch ein möglicher Spendenaufruf an die Mitglieder des Vereins kann dabei nicht ausgeschlossen werden.

Der Verein bedankt sich nochmals an dieser Stelle bei allen, die sich bei der Bewältigung dieses hoffentlich einmalig bleibenden Ereignisses in jedweder Art eingebracht haben. Nochmals Chapeau an alle.


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