Einst machten sich 12 Zwerge mit dem Hobbit Bilbo Beutlin und dem Zauberer Gandalf auf die lange Reise zum einsamen Berg, um diesen zurückzuerobern… Quatsch, das war eine ganz andere Geschichte, aber stattdessen will ich euch von der Fahrt der AH in die Schweiz erzählen.

Nach wochenlanger Planung brachen die 16 Mitfahrer am Freitag, den 24.03. in insgesamt drei Gruppen auf zur Fahrt in die Schweizer Alpen, genauer gesagt nach Melchsee-Frutt. Die erste Gruppe wollte unbedingt noch an diesem Tag auf die Piste, darum waren Dirk, Timo, Matze, Willi H., Schwede und Barns schon um 06.00 Uhr aufgebrochen. Ihnen folgten um 08.00 Uhr Sam, Ecki, Maui, Stefan, Angel, Frank, Rainer, Gregor und Karsten. Die Nachhut bildete dann noch Ralle um 11.00 Uhr. Da ja die Schweiz bekanntermaßen nicht gerade zu den günstigsten Gebieten auf diesem Globus zählt, wurde die Verpflegung für vier Tage bzw. drei Übernachten ordnungsgemäß in die Fahrzeuge verteilt. Genaueres möchte ich hierzu nicht sagen. Die Grenzwerte für den Zoll wurden zwar eingehalten, aber auch bis aufs letzte ausgereizt. Die Fahrt verlief zum Glück ohne Zwischenfälle und so kamen die Gruppen nach jeweils rund vier Stunden Fahrtzeit an der Talstation in Melchsee auf 1.080 Metern an. Hier galt es alles in Container zu verladen, da es von hier noch einmal ca. 900 Höhenmeter mit der Gondel zu überwinden galt.

Nach dieser Fahrt in der Gondelbahn ging es nochmal mit dem Pistentaxi oder zu Fuß 1,7 km zum Berg’huis Frutt. Dieses Haus für eigentlich bis zu 40 Personen hatten wir für uns 16 allein (!). Das Wetter lies an dem Tag noch zu wünschen übrig, aber was will man machen? Nach Beziehen der Zimmer und Verstauen der Essens- und Trinkvorräte konnte sich erstmal jeder akklimatisieren, schließlich waren wir nicht auf der Höhe 333, sondern bei knapp 2.000 Metern. Um das leibliche Wohl kümmerte sich an den ersten beiden Abenden Chef de Cuisine Rainer K. (***). Aus der mitgebrachten und bereits vorgekochten Bolognese wurde mittels Nudeln und Parmesan ein tolles Abendessen gezaubert (Anm. d. Redaktion: die Bolognese hätte etwas mehr sein können 😊). Der Abend klang dann beim traditionellen Tupfen, Knobeln und besprechen typischer AH-spezifischer Themen irgendwann in der Nacht aus. Die Getränkevorräte wurden da auch etwas dezimiert.

Am nächsten Tag ging es nach einem zünftigen Weißwurstfrühstück, mit allem, was dazu gehört, für die Ski-Fahrer erst richtig los. Aber irgendwie hatte der Wettergott es nicht so gut mit uns gemeint. Immer wieder kamen Schneefälle und ergiebige Windböen dazwischen. Aber die Unerschrockenen ließen sich den Spaß in der weißen Pracht nicht nehmen. Während die einen dem Sport frönten, machten sich die Nicht-Ski’ler zu Fuß auf und erkundeten das Dörfli, um auch noch das ein oder andere vergessene einzukaufen (250 g Butter für 4,20 CHF sind ein echter Schnapper).

Nach Rückkehr der tapferen Recken (zum Glück alle unverletzt) wurde unter Leitung von Rainer zusammen gekocht bzw. die notwendigen Vorarbeiten dazu gemacht. Auf der Hütte bei 16 AH’lern ist gebratener Schweinenacken mit handgerollten Knödeln, Soße und Salatteller sicher nicht unbedingt erwartbar. Aber man gönnt sich ja sonst nichts. Kompliment an die Küche.

Nach dem Essen klang der Abend bei immer schlechter werdendem Wetter wieder unter ergiebiger Austestung der Getränkevorräte aus. Bei dem ein oder anderen soll es früher oder später geworden sein….Hat man gehört oder auch morgens in den Gesichtern gesehen.

Am Sonntag teilte sich die Gruppe dann wieder auf. Die Ski-Fahrer unternahmen einen weiteren Versuch gegen die Schneemassen und den Wind anzukämpfen. Was an diesem Sonntag nochmal schwerer war als am vorangegangenen Samstag. Eine fünf-köpfige Gruppe  testete den Saunabereich des größten Hotels im Ort. Sehr empfehlenswert und mit einem wirklich guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Bei der nachträglichen Auffüllung der Flüssigkeitsspeicher an der Hotelbar war man dann schnell wieder auf dem Schweizer Preis-Boden zurück.

Am Nachmittag machten sich dann die ersten schon auf den Heimweg und so schrumpfte die Gruppe auf 11 Verbliebene. Abends gab es aus der Küche wieder nur bestes zu berichten.  An diesem Tag verwöhnte Stefan mit seinem Team die Gaumen mit Schweinefilet im Brot- bzw. Speckmantel und verschiedenen Salaten. Der Durst war nun auch nicht mehr bei jedem so groß (woran das auch immer lag?).  In der Nacht zeigte uns dann Petrus nochmal, wozu er in den Bergen in der Lage ist: 60 cm Neuschnee und Wind bis zu 120 km/h. Respekt.

Am nächsten Morgen wurde nach einem kurzen Frühstück gepackt und gegen 10 Uhr wurde die Reisegruppe vom Pistentaxi Richtung Gondelbahn gebracht. Laufen wäre auch nicht möglich gewesen bei den Schneemassen. Zum Glück liefen die Gondelbahnen. Der Wind hatte sich gelegt und alles weitere klappte wie am Schnürchen. So ging es nach der Talfahrt zurück ins heimische Einöd. Nach vier Stunden Autofahrt war dieses Abenteuer der AH leider schon wieder beendet. Schade, aber jederzeit zur Nachahmung empfohlen.

Hier noch ein paar offene Fragen und Gedanken zu diesem Ausflug:

Warum sind zwei Kilo Bolognese in Einöd geblieben?

Seinen Skistock verliert man offenbar immer weit weg vom Basislager!

Man plant die Verteilung der Vorräte ins Detail, um dann am Zoll nicht kontrolliert zu werden!?!

Warum bekommt man in der Schweiz zu einem Essen mit Getränken nicht gleich den Antrag für einen Kleinkredit?

Es fängt grundsätzlich immer dann an zu stürmen, wenn gerade jemand gesagt hat: „Das Wetter wird besser“?

Wie schafft man an zwei Tagen 2.000 Höhenmeter?

Hatte Angel einen Zimmerschlüssel oder warum blieb die Eckbank ungenutzt?

Warum macht man in der Schweiz Kirsch-Eierlikör aus Straußeneiern? Und wo leben diese Strauße?

Warum gibt es bei unserenFahrten immer Bilder mit AH’lern hinter der Theke?

Last, but not least:

Ein ganz großer Dank an Dirk Wörner, der nicht nur die Idee zu diesem Tripp hatte, sondern auch alles organisiert hat. Dirk, das war ganz großes Kino. Respekt und drei Daumen hoch dafür!

Danke auch an alle, die Getränke und Essen gesponsort haben!

Auch ein großes Lob und Dankeschön an die beiden Küchenchefs Rainer und Stefan und die ganzen Helfer an den beiden Tagen. Denn wenn nicht alle hier mitgemacht und angepackt hätten, wäre das wohl nicht so harmonisch von Statten gegangen.  Das verstehe ich unter dem Begriff: TEAM.

Danke an Euch alle für vier herrliche Tage. SVE, mein Verein!

Karsten R.

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